Plasma spenden
Was ist eine Plasmaspende?
Wir alle tragen eine Flüssigkeit in uns, aus der lebenswichtige Medizin für viele Menschen gewonnen werden kann: das Blutplasma.
Mehr als die Hälfte unseres Blutes besteht aus der gelblich-klaren Flüssigkeit, dem Blutplasma, welches u.a. wertvolle Proteine enthält. Diese bilden die Grundlage für viele lebenswichtige Arzneimittel und können größtenteils nicht synthetisch hergestellt werden.
Mit anderen Worten: Die Patienten sind dafür auf Plasmaspenden angewiesen – und brauchen eure Unterstützung.
Was aus den Blutplasmapenden wird? Mit dem gesammelten Blutplasma können wir beispielsweise Medikamente herstellen, die bei der Behandlung von Blutgerinnungsstörungen, geschwächter Immunabwehr oder schweren Verletzungen und Schockzuständen eingesetzt werden.
Hier wollen wir euch eine Plattform bieten, auf der ihr euch offen und ehrlich über Plasmaspenden informieren könnt. Wir wollen euch zeigen, wie ihr mit wenig Aufwand Gutes tun und Großes bewegen könnt.
Warum spendet man Plasma?
Plasma spenden heißt Leben retten. Das sind große Worte, aber sie treffen zu. Allein in Deutschland werden rund 16.000 chronisch Kranke mit Plasmapräparaten behandelt. Weltweit benötigen über eine Million Kinder und Erwachsene Medikamente, die aus Plasma hergestellt werden. Und gemeinsam können wir ihnen helfen.
Doch wer braucht eigentlich Plasmapräparate? Vor allem Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr benötigen regelmäßig Plasma, da ihr Körper ohne Unterstützung von außen keine Infektionen abwehren kann. Erst durch Plasmapräparate ist es ihnen möglich, ein relativ normales Leben zu führen.
Auch Menschen mit Blutgerinnungsstörungen (der so genannten Bluterkrankheit) sind darauf angewiesen. Durch ein defektes Gen produziert ihr Körper keine oder nicht genügend Gerinnungsfaktoren. So können schon kleine Verletzungen dazu führen, dass sie große Mengen an Blut verlieren oder sogar sterben. Medikamente aus Plasma helfen ihnen. Allein in Deutschland sind etwa 5.000 Menschen von dieser Krankheit betroffen und bereits ein krankes Kind benötigt bis zu 100 Spenden im Monat. Das zeigt, wie dringend Blutplasma gebraucht wird.
Doch selbst für Leute, die keine schwere Krankheit haben, kann Plasma lebenswichtig sein, wenn es zum Beispiel als Wundkleber bei Operationen zum Einsatz kommt.
Wie spendet man Plasma?
Wie bei der Blutspende wird auch für die Plasmaspende Blut aus eurem Arm entnommen. Der größte Unterschied: Direkt bei der Entnahme werden die restlichen Bestandteile des Blutes vom Plasma getrennt und euch wieder zugeführt. Das schont euren Körper – und ist der Grund, warum Plasmaspenden viel öfter möglich sind als normale Blutspenden, nämlich bis zu zwei Mal pro Woche und 60 Mal im Jahr.
Grundsätzlich dauert das Spenden von Plasma etwa 45 Minuten. Dabei wird das Blut in einem geschlossenen System zentrifugiert, wodurch sich die schwereren Blutzellen vom leichteren Plasma trennen. Diesen Vorgang nennt man Plasmapherese. Das Blutplasma wird gesammelt, die restlichen Blutbestandteile fließen zurück in euren Körper. Natürlich sind sämtliche Materialien, mit denen das Blut während der Spende in Berührung kommt, Einweg-Materialien.
Mit eurer Spende leistet ihr einen wichtigen Beitrag und ihr sollt euch dabei wohl fühlen. Deshalb könnt ihr während des Spendevorgangs gerne Musik hören, lesen oder im Internet surfen.
Wer kann Plasma spenden?
Im Prinzip fast alle Menschen. Dennoch gibt es ein paar Einschränkungen:
Ihr könnt Plasma spenden, wenn ihr
• gesund und mindestens 18 Jahre alt seid,
• mindestens 50 kg wiegt, maximal 150 kg sowie einen BMI von unter 40 habt.
• eine gewisse Mindestmenge an körpereigenen Abwehrstoffen im Blut habt (wird bei unserer Voruntersuchung bestimmt),
• euch innerhalb der letzten 4 Monate keine Piercings, Tattoos oder Ohrlöcher habt stechen lassen,
• einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mit Adressnachweis vorlegen könnt
• und die ärztliche Untersuchung in einem unserer Plasmacenter erfolgreich abgeschlossen habt.
Auch wenn ihr alle Kriterien erfüllt, müssen wir in manchen Fällen von einer Spende absehen, um euch oder die Empfänger der Spenden zu schützen. Das gilt beispielsweise bei Schwangerschaften oder Frauen, die gerade ein Kind bekommen haben. Aber auch nach bestimmten Impfungen oder bei der Einnahme von manchen Medikamenten müsst ihr auf das Spenden von Blutplasma vorübergehend verzichten.
Informationen für neue Spender
Wir freuen uns, dass ihr anderen Menschen mit eurer Plasmaspende helfen möchtet. So sieht der Ablauf für neue Spender aus:
• Anmeldung (Bitte denkt an euren gültigen Personalausweis)
• Ausfüllen eines Fragebogens zur Kranken- und Reisegeschichte
• Beratungsgespräch über die richtige Vorbereitung auf die Plasmaspende sowie eine ärztliche Untersuchung (Blutdruck, Puls, Körpertemperatur)
• Blutprobe
• Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, könnt ihr ca. drei Tage später zum ersten Mal spenden.
Außerdem erhaltet ihr einen persönlichen Spenderausweis, den ihr dann bei den folgenden Besuchen in unserem Plasmacenter vorlegt.